Kilometerlange Schlittengaudi

Kilometerlange Schlittengaudi

Zum Schlittenfahren ist man nie zu alt. Das stellen Urlaubsgäste und Einheimische im Bayerischen Wald jeden Winter aufs Neue fest. Erwachsene und Kinder rauschen hier die kilometerlangen Naturrodelbahnen, die zu den längsten in Deutschland gehören, hinunter und steigen nach der Abfahrt mit einem Lächeln  vom Schlitten. Denn die Region zwischen Donau, Böhmerwald und der Grenze zu Österreich ist nicht nur als größtes Waldgebiet Mitteleuropas und „Grünes Dach Europas“ bekannt, sondern auch als eine der führenden Wintererholungsgebiete in Bayern. Mehr als 130 Tausender und viele weitere Berge gehören zu den Wahrzeichen im Bayerischen Wald – und die sorgen in der 6000 Quadratkilometer großen Region dafür, dass beim Rodeln der Schnee unter den Kufen ordentlich staubt. Schlittenfans haben die Wahl: Es gibt flache Wiesen für die Kleinsten, längere und anspruchsvollere Hänge für die Größeren, fast geheime „Schlittenbuckel“ in jedem Ort oder weit über den Bayerischen Wald hinaus bekannte Rodelbahnen.  Die einen begeistern durch abwechslungsreiche Strecken und besonderes Naturerlebnis, die anderen durch die Nähe zu Berghütten oder Wirtshäusern, in denen die Schlittenfahrer zwischendurch gemütlich zusammensitzen können, oder durch einen Extra-Service wie Schlittenlifte oder Flutlicht-Rodeln.

Doppelter Winterspaß: Wandern und Rodeln mit dem „Ruckxbob“
Mädchen, Buben, Männer, Frauen, Junge und ältere Semester – sie haben ganz verschiedene Interessen. Schlittenfahren aber ist keine Frage des Alters, keine Sache für das eine oder das andere Geschlecht. Alle spüren das gleiche, schöne Kitzeln im Bauch, wenn sie mit dem Holzschlitten, dem Plastikbob, dem Reifen oder dem Rutscherl über die Schneebahn rauschen. Winterzeit ist Schlittenzeit. Und die lässt sich im Bayerischen Wald mit seiner außergewöhnlichen Dichte an Gipfeln besonders gut genießen. Die vielen Berge verheißen lange Abfahrten und lustige Stunden im Schnee für die ganze Familie. Ihr eigenes „Hausbergerl“ hat fast jede Gemeinde. Im Bayerischen Wald gibt´s Schlittengaudi von Althütte bis Zwiesel.  Wer in Grafenau die verschneite Bayerwald-Landschaft entdecken will, muss sich beispielsweise nicht zwischen einer Winterwanderung und der Schlittenpartie entscheiden. Hier geht´s mit dem patentierten „RuckXbob“, einer Weltneuheit, auf Tour. Schon der Name verrät, was dahintersteckt: ein Wanderrucksack, der sich mit wenigen Handgriffen in einen Schlitten oder Bob verwandeln lässt. Bergauf zum Lusen tragen Wanderer den Rucksack auf dem Rücken. Bergab wird der Rucksack zum „Tiefschnee-Tiger“ – und der Abstecher auf den Grafenauer Hausberg dank des ungewöhnlichen Bobs richtig rasant.

Abenteuer pur: Deutschlands längste Naturrodelbahnen und Flutlicht-Schlitteln
Die Naturrodelbahnen im Bayerischen Wald zählen zu den längsten in Deutschland. Acht Meter breit und zwei Kilometer lang ist die Strecke am Geißkopf. Spannend wird es hier für die Schlittenfahrer dank etlicher Kurven, zehn Mal ändert sich auf einer Rodelpartie die Richtung. Anstrengen muss man sich hier vor der Abfahrt nicht: Schlitten und Rodler fahren mit dem Sessellift auf den Berg, das ist auch am Hohenbogen nicht anders. „Aufsitzen und durchstarten“, heißt hier das Motto bei der Schlittengaudi auf der 700 Meter langen Winterrodelbahn. Mit dem flotten Hobel düst man ab der Mittelstation abseits der Skipisten auf einer eigenen Trasse durch den Winterwald. Wer am Abend noch nicht genug hat,  kann den Spaß im Schnee auf traditionellen Holzschlitten bei Flutlicht genießen. Familien mit Kindern, die es langsamer angehen lassen wollen, sind auf dem Forstweg richtig, der durch den Wald von der Mittel- zur Talstation führt und flacher ist als die Rodelstrecke. Rodelspaß im XXL-Format verspricht die Waldrodelbahn Hochzell. Der Rodelbus bringt die Schlittenfans von Bodenmais zum Wendeplatz auf der Arberhochstraße. Von dort steht ein kurzer Winterspaziergang an: 400 Meter sind es bis zum Start der Familienstrecke, zwei Kilometer zum Einstieg der steileren Bahn. Wer beim Fußmarsch ins Schwitzen geraten ist, kann sich auf den Fahrtwind freuen, der einem in Hochzell etwas länger als anderswo um die Ohren weht: Auf der Familienstrecke geht es bis zum Rißlochweg satte 3,1 Kilometer bergab. Die Bahn ist, wie der Name sagt, mit ihrem sanften Gefälle für Familien genau das Richtige. Wer gern schnell ins Tal rauscht, kann auf der schwarzen Strecke durchstarten – sie ist bedeutend steiler und 2,9 Kilometer lang.

Ideal für Familien: Förderbänder, Schlittenlift und Kinderstrecken
Der Große Arber wird als höchster Berg im Bayerischen Wald auch der „König des Bayerwalds“ genannt – und der sorgt auch für eine königliche Schlittengaudi: Die 1,2 Kilometer lange Abfahrt ist über die Sonnenhang-Sesselbahn zu erreichen, die erste Sesselbahn weltweit mit einem automatischen Kinderschließbügel. Abgegrenzt von der Familienskistrecke am Kreuzfelsen sausen die Schlittenfans über den Thurnhof-Hang. Weil die Strecke recht flach verläuft, ist sie ideal für Familien und Kinder. Der Rodelbus bringt die kleinen Rennfahrer und ihre Eltern zurück zum Einstieg der Sesselbahn – und zur zweiten Rodelrunde. Die Jüngsten klettern im ArBär-Kinderland auf ihre Schlitten (und bergauf aufs Förderband). Beim Hinunterfahren fädeln die Buben und Mädchen seitlich in den unteren Teil der langen Rodelbahn ein – und fallen schon nach ein paar Metern wieder ihren Mamas und Papas in die Arme. Am Silberberg bei Bodenmais wird der Gehweg, auf dem im Sommer die Wanderer spazieren, im Winter zur Naturrodelbahn für die ganze Familie. Mit dem Sessellift geht es hier zum Start der Rodelbahn auf 850 Metern Höhe – und dann mit dem eigenen Schlitten oder dem geliehenen Rodel auf der 600 Meter langen Naturrodelbahn fast bis zum Fuß des Silberbergs hinunter. Aufwärts liftln, runter schlitteln, heißt es in St. Englmar. Denn hier sparen sich die Rodelliebhaber den Aufstieg – und rauschen deshalb noch öfter den Rodelhang im Kurpark hinunter. Der neue, etwa 150 Meter lange Schlittenlift bringt sie nach jeder Abfahrt bequem zurück nach oben. Eltern sollten für den Schlittennachmittag etwas mehr Zeit einplanen, denn die Puste geht den Kleinen hier nicht so schnell aus, dunkel wird es dank der Flutlichtanlage im Kurpark sowieso nicht so schnell. Auch bei wenig Schnee können die Schlittenfahrer hier durchstarten, eine Beschneiungsanlage sorgt für die perfekte „Piste“.

Gemeinsames Naturerlebnis: Rodelpakete samt Fackelwanderung und Bustransfer
Wer nicht alleine mit dem Schlitten auf Tour gehen will, kann im Bayerischen Wald auch Rodelpakete buchen: In Bodenmais gehört beispielsweise die etwas andere Schlittengaudi über den Arber hinunter nach Bodenmais zu den Rennern.  Mit der Gondel geht´s zur Arber-Bergstation, dann zu Fuß über den Gipfel – und nach dem Gipfelschnapserl oder einer Einkehr in der Hütte mit dem Schlitten den König des Bayerwalds hinunter. 8,5 Kilometer ist die Gruppe auf dem Schlitten unterwegs. Auch die Naturrodelbahn Scherau kann man zusammen erkunden, beispielsweise abends mit Fackeln. Ein Bus bringt die Rodelgruppe bis zur Arberhochstraße, dann wird bis zur Naturrodelbahn Scherau gewandert, ehe es für alle mit Karacho bis zum Ortsrand von Bodenmais geht. Viele weitere Rodelbahnen begeistern im Bayerischen Wald die Rodelfans. Von Greising über Lohberg und Rabenstein bis zum Karoli in Waldkirchen. Hier gibt´s die schönsten Rodelstrecken auf einen Blick: www.bayerischer-wald.de

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